Inklusion in der FAS

Ideal
Wir sehen Vielfalt als Bereicherung an und wollen eine Schule der Vielfalt sein, die sich
diskriminierungskritisch weiterentwickelt. Das bedeutet konkret, dass wir Menschen willkommen heißen
unabhängig von:

• Fähigkeiten/Behinderungen
• Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung
• Herkunftsgeschichte und Erstsprache
• sozialen Umgebungen
• Religionszugehörigkeit
• körperlichen Bedingungen

Zusammen wollen wir an unserer Schule lernen und sein. Wir begreifen sie als [Lern- und Sozialraum].
Als Schule sind wir weiterhin auf dem Weg, dieses Ideal zu verwirklichen.


Gelebte Inklusion im Schulalltag

200 Kinder und Jugendliche leben und lernen in unserer Schule. Alle haben ihre ganz persönlichen Voraussetzungen, manche haben einen spezifischen [Förderbedarf].

Alle Kinder der 1. - 3. und 4. - 6.
Klasse lernen in [altersübergreifenden Lerngruppen]. So profitieren sie voneinander und für jedes Kind ist ein individuelles Lerntempo möglich. Es ist unser Anspruch, dass die Kinder und Jugendlichen mit spezifischem Förderbedarf an allen Aktivitäten der Lerngruppe und der Schule teil*nehmen können. Es gibt viel Freiraum für eigene Ideen, Projekte, Spiel und Bewegung.

In jeder Lerngruppe lernen 15 bis 20 Schüler*innen zusammen. In der [Grund- und Mittelstufe] werden die Gruppen möglichst von zwei [Pädagog*innen] begleitet. Die Schüler*innen der [Oberstufe] (7. bis 10. Klasse) nehmen an altershomogenen [Kursen] und altersgemischten [Modulen] teil.

Bei Bedarf werden die Lerninhalte individuell so angepasst (vereinfacht, gekürzt, verdeutlicht), dass sie für jede Person bewältigbar sind und so eine Teilhabe am gemeinsamen Schulalltag möglich ist. Die individuelle Schullaufbahn wird unterstützt, zum Beispiel durch zusätzliche Orientierungspraktika.

Wenn es für die Entwicklung und den Lernprozess eines jungen Menschen sinnvoll ist, findet eine Einzel- oder Kleingruppenförderung statt. Wir versuchen stets, die Kinder und Jugendlichen als Expert*innen ihres Entwicklungsprozesses in die individuelle Förderung einzubeziehen. Wichtig ist uns, dass wir alle mit der Begleitung der Schüler*innen betraut sind.

Hard facts: Förderbedarfe und Raumbedingungen

Jedes Jahr nehmen wir in der ersten Klasse ein Kind mit diagnostiziertem Förderbedarf auf. Bei einigen weiteren Kindern stellen wir im Laufe der Zeit Förderbedarfe fest. Aktuell sind 7-12 Kinder* mit Förderbedarf an der Schule. Dies sind vornehmlich Kinder in der [Lernförderung] und Kinder mit
Unterstützungsbedarf in [emotional-sozialer Entwicklung].
Es sind eher weniger Kinder mit Unterstützungsbedarf in [körperlich-motorischer Entwicklung] oder [geistiger Entwicklung].
Grundsätzlich sind auch andere Förderschwerpunkte bei uns willkommen. Wir entscheiden dann gemeinsam mit den Eltern/Sorgeberechtigten, wie wir zusammen arbeiten können, um das Kind an unserer Schule gut zu begleiten.

In jeder der drei Stufen gibt es eine*n Pädagog*in mit sonderpädagogischer Ausbildung sowie einzelne Pädagog*innen mit Fortbildungen zu spezifischen Förderbedarfen*. Alle geben ihr Wissen und ihre Erfahrung in den Teambesprechungen der Stufen an alle Pädagog*innen weiter.

Der individuelle Förderbedarf wird regelmäßig evaluiert. Kann die FAS diesen Bedarf nicht abdecken, begleiten wir den Wechsel an eine andere Schule. Dies kann beispielsweise aufgrund von individuellen und strukturellen Faktoren gegeben sein. *Schüler*innen mit geistiger Behinderung wechseln spätestens nach Abschluss der 9. Klasse an eine Schule mit [Werkstufe].

Das Schulhaus verfügt über einen barrierefreien Eingang, einen Personenaufzug und barrierefreie Toiletten im Erdgeschoss und im 2. Obergeschoss.

Soft facts: Sozialraum

Wir sehen Vielfalt als Bereicherung an und wollen eine Schule der Vielfalt sein, die sich diskriminierungskritisch weiterentwickelt.

Aktuell ist die Schulgemeinschaft allerdings mehrheitlich weiß und europäisch geprägt. Die meisten Menschen sprechen Deutsch als Erstsprache. Viele Familien wohnen in der Dresdner Neustadt.


Für jedes Kind muss [Schulgeld] gezahlt werden. Um Familien mit geringen finanziellen Mitteln zu unterstützen, verteilen wir das benötigte Schulgeld nach einem [Solidaritätsprinzip].

Wichtige Informationen werden an der FAS über verschiedene Kommunikationswege weitergegeben. Einerseits im direkten Kontakt bei persönlichen Gesprächen und [Mitgliederversammlungen] und andererseits in digitaler Form per Mail, in einer Cloud und einem internen Bereich der Webseite.

Mitgliederversammlungen finden einmal monatlich statt und dauern ca. 2,5 Stunden. Familien, die an unsere Schule kommen, werden durch [Pat*innen] begleitet, um sich in die Strukturen gut einfinden zu können. In den Mitgliederversammlungen und [Arbeitsgruppen] gibt es eine rege Diskussionskultur und die Möglichkeit, sich aktiv durch Redebeiträge und persönliches Engagement einzubringen. Im Anschluss werden Protokolle in schriftlicher Form auf Deutsch veröffentlicht. Der sprachliche Ausdruck in Texten und Gesprächen ist eher komplex. Einfache Sprache ist bisher keine Praxis in schulinternen Diskursen.

In unserem Schulalltag gestalten wir vielfältige Zugänge zum Sozialraum. Wir bieten sowohl innerhalb als auch außerhalb der FAS verschiedene Begegnungsräume für Austausch sowie Vernetzung an: Zum Beispiel AG-Angebote außerhalb der Schulzeiten, einen selbstorganisierten [Kiosk], das [Café all inclusive], [Schulfahrten], eine [Schulklausur], Worldcafés und die Bundestreffen der Freien Alternativschulen.

Das Konzept der FAS beinhaltet* eine [binär-geschlechtlich paritätische Zusammensetzung] der pädagogischen Teams, Lerngruppen und Schulklassen. Die Schüler*innen werden in einzelnen Formaten durch geschlechterreflektierende Arbeit sensibilisiert, z.B. in den ["Tagen der Vielfalt"] und [Projektwochen].

Wir haben unisex Toiletten auf allen Etagen der Schule. *

AG Inklusion

Die AG Inklusion ist eine Arbeitsgruppe an unserer Schule. Sie besteht aus Eltern, Pädagog*innen und Mitarbeitenden der FAS. Die AG trifft sich in regelmäßigen Abständen, um die Umsetzung von Inklusion an der Schule zu unterstützen. Die Aufgaben der AG sind:

Strukturelle Arbeit: Wir analysieren, wie inklusiv unsere Schule ist, z.B. welche Rahmenbedingungen herrschen und welche Bedürfnisse vorhanden sind. Außerdem vernetzen wir uns mit anderen Gruppen, Personen und Schulen.

Konzeptionelle Arbeit: Wir entwickeln Ideen und Konzepte, um unsere Ziele zu erreichen und die Schule inklusiver zu gestalten.

Umsetzung in die Praxis: Basierend auf unseren Analysen und Konzepten leiten wir praktische Schritte ab, die wir in unserem Schulalltag umsetzen können.

Dieser Text entstand in AG-Zusammenarbeit von Pädagog*innen, Team und Eltern

Glossar:
[Lern- und Sozialraum]
An jeder Schule findet neben der kognitiven Wissensvermittlung (Lernraum) auch soziales Lernen statt (Sozialraum). Ein förderlicher Lern- und Sozialraum unterstützt die persönliche Entwicklung, das soziale Miteinander und das Lernen in unterschiedlichen Kontexten. An der FAS kann der Sozialraum umfangreich gestaltet werden: Partizipative Beteiligung der Schüler*innen, aktive Feedbackkultur, Mediation und demokratische Bildung.


[Förderbedarf]
Förderbedarf bezeichnet individuelle Unterstützungsbedarfe von Schüler*innen, um ihre Lernziele zu erreichen. Es umfasst kognitive, emotionale, soziale und/oder körperliche Aspekte. Die Förderung erfolgt durch gezielte Maßnahmen wie Sonderpädagogik, therapeutische Unterstützung oder spezielle Unterrichtsformen.

[altersübergreifenden Lerngruppen]
Altersübergreifende Lerngruppen sind Bildungsumgebungen, in denen Schüler:innen unterschiedlichen Alters gemeinsam lernen. Sie fördern soziale Interaktion, unterstützen kooperatives Lernen und ermöglichen individuelle Entwicklung. Durch den Austausch mit älteren oder jüngeren Peers können Schüler:innen voneinander lernen und ihre Fähigkeiten in einem vielfältigen Umfeld verbessern.